Manch großes Kunstwerk entdeckt man erst so richtig auf den zweiten Blick. So erging es uns auch am Freitag auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Im Rahmen des Praxis-Seminars „Übung zur Kunstkritik“ begaben sich die ambitionierten Master-Teilnehmer*innen auf Spurensuche nach Kunst am Bau-Projekten. Am Ende waren wir dann alle überrascht über die Vielzahl bis dahin unentdeckter Kunstwerke. Nehmen wir zunächst den vermutlich prominentesten Künstler, den Us-amerikanischen Bildhauer Richard Serra. An dessen Skulptur kommen Besucher des Uni-Campus nicht vorbei. Doch wer hat schon die Zeit vor Serras Skulptur zu verweilen?
Zugegeben: Von außen ähnelt er ja eher einer rostig abweisenden Trutzburg, Richard Serras zentral auf dem Campus platzierter „Torque“ (Abb. oben). Von innen überraschte uns dann die fast siebzehn Meter hohe Skulptur aus Stahlplatten durch eine ungeahnt sakrale Anmutung. Auf der Außenhaut der Skulptur entdecken wir zudem zahlreiche Graffiti – einige Besucher haben sich also doch der Skulptur auf ihre Weise angenähert.
An allen Ecken Kunst auf dem Campus: Unter anderen in der Mensa – gestaltet wurde die Beton-Brut-Architektur von Otto Hajek – spektakulär, alles passt hier wunderbar funktional zusammen, selbst die Beleuchtung. Nach diesem Rundgang über dem Campus steht fest: Darüber lässt sich im Anschluss in Form eines Beitrages zu „Kunst am Bau“-Projekten berichten.