„Die Abhängigkeit unseres Weltbildes von der Länge unseres Moments“

Pressetext (Auszug)

Susanna Hertrich im Mannheimer Kunstverein e.V. 

Eröffnung am Sonntag, 28. Oktober 2018

Laufzeit: 30. Oktober bis 13. Januar 2019

Der Mannheimer Kunstverein richtet der Künstlerin Susanna Hertrich (*1973, Paris) in diesem Herbst eine umfassende Einzelausstellung aus. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Basel.

Anliegen des Kuratorenteams, Hortense Pisano und Dr. Martin Stather, Künstlerische Leitung MKV, ist es, mit Susanna Hertrich stellvertretend einer Generation von Kunstschaffenden einen Rahmen zu bieten, deren interdisziplinären Projekte an der Schnittstellen zwischen künstlerischer und naturwissenschaftlicher Forschung agieren, Technologie, Wissenschaft, Kunst und Design zu einem Gesamtbild vereinen.

Im Zentrum des Eingangsraums wird zunächst eine eigens für die Ausstellung konzipierte begehbare Installation mit mehrere Sehapparaturen zu sehen sein. Teil der Installation ist außerdem eine Arbeitsplatzsituation, die Besucher zum Verweilen und Reflektieren einlädt – der Ausstellungsraum wird zu einem Art „Study Room“.

Hertrichs Arbeiten sind stets medienübergreifend angelegt. Ein Sujet wird häufig aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersucht und dargestellt. So vervollständigt diesmal eine Klangarbeit die visuellen Elemente, bestehend aus Sehmaschine und Arbeitsplatzsituation.

Ihre insgesamt vielschichtigen Arbeiten, Objekte, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videos, Zeichnungen und Illustrationen, die meist in mehrjährigen künstlerischen Forschungsprozessen entstanden sind, spielen mit der Idee einer kybernetischen Mensch-Maschine Verschmelzung und sind als Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Narration zu verstehen.

Der Titel der Ausstellung ist zugleich auch der Titel eines Vortrages, gehalten im Jahr 1864 von Karl Ernst von Baer. Der Naturforscher gilt als ein wichtiger Vordenker der Kybernetik.

Susanna Hertrich, 1973 in Paris geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Basel. Im Fach „Visuelle Kommunikation“ hat sie an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf studiert. Sie war Gaststudentin an der Tokyo University of the Arts bei dem japanischen Medienkünstler Masaki Fujihata und erhielt 2008 ihren Masterabschluss am Royal College of Art in London.

Künstlerische Forschung, Wissenschaft und Technologie bilden seitdem jene interdisziplinären Schnittstellen, zwischen denen sich die Künstlerin bewegt. Sie war u. a. für Gastaufenthalte an die Meta Perception Research Group der Universität Tokio, dem Design Research Lab der Universität der Künste in Berlin, dem Media Art & Science Laboratory in Peking geladen. Weitere Residenzen beinhalten den Aufenthalt an der Villa Kamogawa des Goethe-Instituts in 2015. Zurzeit widmet sie sich dem dreijährigen künstlerischen Forschungsprojekt „Sensorium des Animalischen“ an der Hochschule Gestaltung und Kunst FHNW in Basel.

MANNHEIMER KUNSTVEREIN
www.mannheimer-kunstverein.de