Schon Heike Strelows erste Galerie in der Hanauer Landstraße war seinerzeit ein lebendiger Hot-Spot und öffnete ein Fenster hin zur Jungen Frankfurter Kunstszene. Grund genug, sie jetzt im Rahmen von „Kunst in Galerien“ in ihrem lichtdurchfluteten White-Cube Space unweit der Konstablerwache zu besuchen. Wie unsere Gruppe gestern im persönlichen Gespräch mit der Galeristin erfahren durfte, jährt sich in diesen Tagen die Eröffnung ihrer ersten Galerie: Rund siebzehn Jahre kontinuierliche Galeriearbeit für zeitgenössische Kunst gilt es zu feiern. Im Galerieprogramm finden sich inzwischen etliche etablierte Frankfurter Künstler:innen, die Heike Strelow durch die Aufnahme internationaler Positionen erweitert hat. So versteht es US-Künstler Starsky Brines etwa derzeit in der Galerie durch starke Farbkontraste und kindlichen bis cartoonhaften Darstellungen von Jahrmarktszenen, die zuerst durchaus erheiternd wirken, unseren Blick zu verführen. Mit lockerem, dunklem Pinselstrich bringt dieser Walt Disneys Comic-Helden auf Leinwand und Papier. Doch das Unheimliche und Gruselige lässt in Brines Ausstellung „Luna Park“ nicht lange auf sich warten: Über dem Vergnügen liegt ein Schatten, wie es uns die verzerrt gemalten Gesichter der beliebten Comic-Helden andeuten. Der ursprünglich aus Venezuela stammende Künstler Brines polarisiert mit seinem abstrakten Farbspiel und den zugleich poppig sich auftuenden Bildszenen und zieht uns damit in seinen Bann. So stellte sich gestern Abend schnell ein reger Dialog über die Intention des Künstlers hinsichtlich seiner neuen Bildserie bis hin zu Fragen zum Kunstmarkt ein.
Anschauen kann man sich Brines „Luna Park – Shadow of Amusement“ übrigens nur noch heute tagsüber und abends in der Galerie! Für alle, die das heute aber zeitlich nicht schaffen sollten, bleibt ja noch die Möglichkeit eines virtuellen Besuchs auf der Homepage der Galerie: da kann man sich in aller Ruhe Abbildungen sowohl von Brines Arbeiten als auch von anderen Künstler:innen der Galerie anschauen.