Susanna Hertrich spricht im Interview

Liebe Susanna Hertrich, Du arbeitest als Künstlerin häufig an Forschungsinstitutionen, aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, insbesondere der „Computer Science“ oder der Kulturwissenschaft. Für Deine Gastaufenthalte warst du auch schon in China und in Japan. Mich würde interessieren, ob Deine Arbeit, die zwischen Kunst und Forschung changiert, in Japan anders aufgenommen wird, als in Deutschland?

…auf den Spuren Guy E. Debords

Politisch war und ist jede Ausgabe der Kunstausstellung documenta in Kassel immer schon gewesen, auch die gerade eröffnete Großschau. Diese 14. Ausgabe will aber offenkundig keine pädagogische Mitmachschule sein noch den Besuchern schöne Bilder liefern, vielmehr sind es die Allgegenwart von Kriegen, die daraus entstehenden Migrationgsströme, das daran geknüpfte globale Marktgeschehen und mittendrin die Kunst sowie der Mensch, die zur Sprache kommen.

Anregend, kein Aufreger

Die 30. Ausgabe des Medienkunstfestivals transmediale ist im Haus der Kulturen der Welt in Berlin gestartet – weitere Veranstaltungen bis 5. März 2017. Sexy ist sie allemal. Die Berliner transmediale. Einst galt das Festival als ein Treffpunkt für Freaks, Computernerds, technikverliebte Visionäre sowie Bastler. Über die Jahre hinweg erhielten auch immer wieder politisch motivierte Hacker-Aktivisten […]

Friederike Walter

Hortense Pisano: Erst kürzlich haben wir uns in einer Ausstellung temporäre Behausungen angeschaut, die sich alle wohltuend vom Prinzip der üblichen vier feststehenden Wände abhoben. Räume, so hast du mir erzählt, haben dich stets fasziniert. Weshalb faszinieren dich ausgerechnet jene rein funktionalen, reduzierten Räume, wie etwa Fahrstühle, Schächte, Tiefgaragen, entleerte Zimmer und Raumfragmenten, die du malst?

Friederike Walter: Jeder Raum, der uns umgibt hat eine eigene Ausstrahlung – darauf achte ich und merke mir seine Beschaffenheit. Oft bewege ich mich auch in Gedanken durch Räume. Ich stelle mir vor, wie ich durch ein Haus gehe und mir dessen Zimmer ansehe. Ich suche diese imaginären Räumen und finde sie, um sie in Malerei umzusetzen.

Verbergen ist eine Kunst

PHOENIX AUS DER ASCHE Das wiedereröffnete Fotografie Forum Frankfurt zeigt Viviane Sassens originäre Modefotografien VON HORTENSE PISANO taz.die tageszeitung 16.06.2014 Da wäre jener Junge zu erwähnen, über dessen Rücken sich eine milchig weiße Flüssigkeit ergießt. Ebenso rätselhaft wie verstörend wirkt eine Aufnahme, auf der ein Mädchen zur Hälfte in einem Bettlaken verschwindet. Ihr nach hinten […]

„Wohin geht’s zur Biennale, wo ist denn die Kunst?“

Ganz schön stressig ging es dieser Woche in Berlin zu. Gut zwanzig Tage vor dem Start der Messe „Art Basel“ strömte die Kunstwelt zahlreich in die Hauptstadt und fand dort einen Reigen an Biennale- und Festivaleröffnungen vor. Den Beginn machte am Mittwochabend die „Berlin Biennale“, deren 8. Ausgabe an drei getrennten Orten – im Haus am Waldsee, in den Museen Dahlem und in den Kunstwerken – der internationalen Gegenwartskunst eine diskursive Plattform eingerichtet hat.

Her mit deinen Daten! Die transmediale 2014

Die Hacker-Community will raus der Nerd-Nische und verpasst dabei ihre Chance eine Brücke zwischen utopischem Kunstprojekt und Praxisanwendung zu schlagen. Das Medienfestival transmediale in Berlin erlebte dieser Tage einen nie gekannten Medienhype. Hat die Revolution im Internet tatsächlich bereits stattgefunden und befinden wir uns mitten im „afterglow“, wie das Thema von Festivalleiter Kristoffer Gansing es […]

Kurz notiert

Nun ist er also bald weg – der schöne AfE-Turm auf dem ehemaligen Universitätsgelände in Bockenheim – am 02. Februar, d.h., in wenigen Tagen schon, soll er gesprengt werden. Ich meine, es stimmt schon, der Fahrstuhl galt bereits während meiner Studienzeit so sicher wie eine Achterbahnfahrt, es war nie richtig klar, ob es tatsächlich rauf oder […]

„words&sounds“: Das Interviewbuch zur Ausstellungsreihe

  Einladung zur Buchpräsentation von „words&sounds“, in den Hafen 2 nach Offenbach am 27. Oktober, ab 17 Uhr In den Neunzigerjahren löste die so genannte „Crossover“-Bewegung eine Welle an Ausstellungen zum Thema Kunst und Musik in Deutschland aus. So schnell das „Crossover“-Fieber die hiesigen Kunstvereine und Ausstellungshäuser erfasst hatte, so schnell verschwand es nach dem Jahrtausendwechsel […]

kurz notiert: Goldene Zeiten für die Art Basel

Eine pulsierende – von Sammlern, Künstlern und anderen internationalen Vips viel besuchte – 44. Art Basel feierte gestern ihre Preview. Zwar wird das Rad auf der Megashow nicht gerade neu erfunden. Auffallend ist zuerst nur die Präsenz der zahreichen Galerien aus Fernost. Einmal mehr aber bewahrheitet sich in der Schweiz: „Wer kann, der kann“. Und […]

Design: wie beeinflussen Migrationsströme unsere Gestaltung?

Für die vielfältigen Eindrücke sowie für den Austausch im Rahmen der Tagung „Design Dispersed. Formen der Migration und Flucht“ meinen Dank den Organisatorinnen Prof. Dr. Burcu Dogramaci und Prof. Dr. Kerstin Pinther von der LMU München: „Die Tagung „Design Dispersed“ will den komplexen und heterogenen Verbindungslinien zwischen Migration und Design im 20. und 21. Jahrhundert nachgehen. Deren Spannbreite reicht von Hussein […]

words&sounds: Karl Kliem

KARL KLIEM: MINUS 60° Sound- und Lichtinstallation Eröffnung: am 9. April 2010, 20 Uhr im Hafen 2 Kunstraum in Offenbach am Main.  10. April bis 16. Mai 2010 Die Ausstellungsreihe words&sounds präsentiert ein Jahr lang Videokunst und elektronische Sound-Projekte von größtenteils international bereits etablierten jungen Künstlerinnen und Künstlern im Hafen 2. Im Anschluss an die Auftaktausstellung „Prelude*)“ mit […]

Hans im Glück oder: What about German Identity?

In seiner Abhandlung über die „Philosophie des Glücks“ verweist Ludwig Marcuse auf das gleichnamige Märchen „Hans im Glück“ aus der Sammlung der Brüder Grimm. Nach Marcuse ist der junge Held, „dieser Märchenhans“, der Erste, der das Glück in die Reichweite des Einzelnen brachte. Motiviert von dem Gedanken „jeder ist seines Glückes Schmied“, verließen Anfang der 60er Jahre türkische Familien ihre Heimat, um in Deutschland eine zweite zu finden. Welche Heimat, die erste oder die zweite, ist für jene in Frankfurt lebenden Künstler mit türkischen Wurzeln ihr zu Hause? Was bedeutet der Begriff „Heimat“ in einer von Migranten der 1. und 2. Generation mit gestalteten Gesellschaft?